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Studierende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf nach getaner Arbeit vor dem Tholos, einem traditionellen Steinbau aus den Abruzzen.
Studienprojekt der HSWT

Ein Tholos für die Landesgartenschau

Wer oder was ist ein Tholoß? Die Studierenden der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wissen das nun ganz genau. Im Rahmen eines Studienprojekts haben sie den traditionellen Rundbau aus Steinen Stück für Stück an einen neuen Standort auf dem Landesgartenschaugelände versetzt.

Dabei bewegten die Student*innen der Fachrichtung Landschaftsarchitektur/Landschaftsbau und Management acht Tonnen Stein! Denn ein Tholoß diente in den Abruzzen einst als Zufluchtsort vor Wind und Wetter und ist dementsprechend stabil gebaut. Um den „Umzug des Tholoß“ zu dokumentieren, den die Gemeinde Kirchheim 2012 von ihrer italienischen Partnergemeinde Caramanico geschenkt bekommen hat, haben die Studierenden auch einen eigenen Film gedreht (hier geht’s zum Video).

Zunächst wurden alle Steine des Original-Tholoß einzeln nummeriert. Am neuen Standort bauten die Student*innen der HSWT aus den nummerierten und sortierten Steinen dann wieder den typischen zylindrischen Korpus auf. Verbessert wurde das Original nur an konstruktiv sehr problematischen Stellen. Hierfür griffen die Studierenden auf Jurakalkstein zurück.

Beim Dach des Tholoß entschied sich die Student*innengruppe unter Leitung von Prof. Ingrid Schegk für ein Kraggewölbe („Pseudo-Kuppel“), wie es auch in der Literatur beschrieben ist. Beim Original war das Kraggewölbe noch durch einen Haufen übereinandergeschichteter Steine beschwert worden. „Diese Art Hut ließ die Optik des Tholoß sehr heterogen erscheinen“, erklärt Prof. Ingrid Schegk. „Deshalb haben wir beim Nachbau darauf verzichtet. Der neue Tholoß ist dadurch zwar ein wenig kompakter, in seiner Form aber auch regelmäßiger als das Original.“ 

Während der Landesgartenschau wird der neue Standort des Tholoß in das Gartenschau-Gelände mit einbezogen und ist allen Besucherinnen und Besuchern frei zugänglich.

Der Kirchheimer Tholoß ist ein Geschenk der italienischen Partnergemeinde Caramanico und steht seit 2012 in der Gemeinde. In den Abruzzen diente ein Tholoß einst als Zuflucht vor Wind und Wetter. In Kirchheim steht der Rundbau aus acht Tonnen Stein sinnbildlich für die Freundschaft mit Caramonico: Sie ruht auf einem festen Fundament und hat auch in schwierigen Zeiten Bestand.

An seinem bisherigen Standort, westlich der Grund- und Mittelschule, konnte der Tholoß aufgrund der Neusituierung des Parkplatzes nicht bleiben. Gemeinsam mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sorgte das Team der Landesgartenschau Kirchheim deshalb für einen fachmännischen „Umzug“ dieses ganz besonderen Bauwerkes auf die Ostseite der Grund- und Mittelschule.

Sie sind zurecht stolz auf Ihre Arbeit: Die Student*innen des 6. Fachsemesters Landschaftsarchitektur/Landschaftsbau und Management der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf mit ihrer Projektleiterin Prof. Ingrid Schegk (v.M.). (c) HSWT/Prof. Schegk